Es ist einer der am häufigsten genutzten Räume in fast jeder Wohnung, ein Rückzugsort, an dem wir uns wohlfühlen, ein Hort der Ruhe, an dem wir die Zeit ausschliesslich uns selbst widmen können: Die Rede ist vom Badezimmer, einem Ort, der seit den 1950er Jahren in jeder Wohnung zur Grundausstattung gehört und von jedem unter uns tagtäglich genutzt wird.
Was nur wenige wissen: Durch unsere tägliche Nutzung ist das Bad einer stetigen Belastung ausgesetzt! Bei jedem heißen Duschvorgang - egal ob in der Duschkabine oder dem Wannenbad - füllt sich die Luft mit Wasserdampf, dessen Feuchtigkeit die Wände des Raumes angreift, bei unsachgemäßer Entlüftung sogar für gefährliche Schimmelbildung sorgen kann. Eine schlechte Baustruktur des Wohnobjektes erledigt das Übrige. Der Pilz kommt hervorragend mit den feuchtwarmen Bedingungen zurecht und folgt dabei seinem eigenen Weg, er tritt nicht nur an Wänden, sondern auch in den Fugen der Fliesen oder an mit Silikon abgedichteten Stellen auf. Hat er sich einmal im eigenen Bad bemerkbar gemacht, kann er schnell zum dauerhaften Problem mutieren.
Betroffene Stellen
Natürlich sollte bei den ersten Anzeichen einer stetigen Feuchtigkeit des Bades die Frage nach der möglichen Ursache Priorität haben. Beginnen wir bei der Ursachenforschung mit der grundsätzlichen Infrastruktur des Hauses: Feuchte, kalte Wände können ein Zeichen unzureichender Isolation sein. Dies kommt besonders oft in alten Gebäuden vor, bei denen die Badezimmer nachträglich ins Gebäude integriert wurden. Die Ausbesserung der offensichtlich unzureichenden Hausstruktur ist absolut Sache des Besitzers - Mieter sollten bei solchen Vorkommnissen mit Nachdruck den Hauseigentümer darauf aufmerksam machen.
Sollten die feuchten Stellen sehr plötzlich und kräftig auftauchen ist vielleicht ein Wasserrohrbruch die Schuldursache. In diesem Fall heißt es schnell handeln, sonst kann es am Gebäude zu massiven und teilweise irreparablen Schäden kommen - ein Klempnersollte auf alle Fälle schnellstmöglich die nassen Stellen begutachten.Natürlich kann man auch selbst der Grund für die anhaltende Feuchtigkeit des Bades sein: Unzureichende Belüftung nach dem Duschen gilt als eine der Hauptursachen für Schimmelbildung.
Deshalb sollte man auch direkt nach dem Duschen für einige Minuten das Fenster öffnen oder kippen, allerdings bei kalten Außentemperaturen nur bis sich der Wasserdampf verzogen hat, sonst setzt ein gegenteiliger Prozess ein und die feuchte Außenluft verstärkt die Schimmelbildung - regelmäßiges Stoßlüften ist also die richtige Entscheidung. Im Winter sollte zudem ausreichend geheizt werden, um Schimmel vorzubeugen - das Auskühlen des Raumes wird so verhindert.
Ursachen
Schimmel ist erfinderisch und findet in fast jedem Badezimmer seinen Lieblingsplatz: die Silikonfugen der Dusche, der Übergang zwischen Fliesen und der Wand oder die Ecken des Raumes sind beispielsweise besonders anfällig für den Schimmelbefall. Auch mangelnde Sauberkeit kann eine Ursache sein, sind doch Seifenreste, Haare oder Dreck ideale Nährboden der Ausbreitung. Dem lässt sich durch ein verstärktes Augenmerk auf die Hygiene im Raum Abhilfe schaffen, ein probates Mittel zur Verhinderung der Schimmelbildung ist zum Beispiel das regelmäßige Säubern der Nasszelle von Seifenresten und Schaum.
Ebenfalls begünstigten dauerhaft feuchte Handtücher oder ein nasser Duschvorhang die Ausbreitung von Schimmel. Um dem vorzubeugen sollten sie nach dem Duschen so platziert werden, dass sie schnell trocknen können. Schlecht trocknende Stellen im Raum, beispielsweise die Fugen in der Dusche, kann man zusätzlich nach der Benutzung einfach grob von Wasser befreien, damit sie schneller trocken sind.
Ein schützender Boden ist Pflicht
Natürlich besitzen Holzfußböden einen ganz eigenen Charme, im Badezimmer sind sie jedoch nur empfehlenswert, wenn sie fachmännisch verlegt wurden. Generell sollte auf ein robustes, wasserabweisendes Material zurückgegriffen werden. Heutzutage haben wir da fast die Qual der Wahl: Attraktive Materialien für den Badezimmerboden gibt es in beinahe unzähligen Variationen, Lösungen aus Schiefer und Granit sind beispielsweise gerade besonders beliebt und bestechen durch ihre hochwertige Optik sowie ihre Hygiene - sie sind sehr leicht zu reinigen.
Außerordentlich wichtig ist natürlich der entsprechende Umgang mit potenziellen Schwachstellen, die Rede ist von den Fugen. Hier sollte nicht gespart werden, ein hochwertig verfugter Boden sieht nämlich nicht nur edel aus, er gibt Schimmelsporen auch keine Chance. Bemerkt man mit der Zeit Schwachstellen der Konstruktion, zum Beispiel gerissene Fugen oder der Bruch einer Fliese, sollten diese schnellstmöglich vom Fachmann behoben werden. Normalerweise sind diese Probleme jedoch in kürzester Zeit repariert.
Die Fliesen am passenden Ort
Gerade moderne Badezimmer sind heutzutage gerne bis auf Deckenhöhe gefliest, was eine sehr stimmige Raumatmosphäre schafft, den Schimmel aber per se nicht von seinem Werk abhält - er findet immer ein ruhiges Örtchen, um sich auszubreiten. Fliesen müssen vielmehr überall dort platziert sein, wo die Wände direktem oder spritzendem Wasser ausgesetzt sind! Im Badezimmer ist das zum einen großflächig rund um das Waschbecken der Fall, zum anderen natürlich in der Nasszelle. Hier ist besonders auf die Höhe des gefliesten Bereiches zu achten: In der Dusche sollten die Fliesen vom Boden aus bis zu einer Kopfhöhe über dem Duschkopf verlegt sein, um Spritzwasser von der ungeschützten Wand abzuhalten.
Ein beliebter Schwachpunkt bei Wandfliesen sind ebenso wie beim vorherigen Punkt natürlich auch hier die Fugen, insbesondere in der Dusche am Übergang zwischen Boden und Wand: An dieser Stelle sammelt sich besonders gerne Wasser an - ein idealer Nährboden für Schimmelsporen. Hier ist also besondere Vorsicht geboten.
Stockflecken: Was tun?
Stockflecken an den Wänden des Badezimmers sind ein eindeutiges Zeichen für erhöhte Feuchtigkeit, möglicherweise sogar Schimmelbefall - ein Fachmann sollte sich die Situation genauer betrachten. Ist ihre Ursache bekannt und die Schäden behoben, sind ihre Reste auf Wänden und Decke meist das einzige Überbleibsel des beseitigten Schadens. Zur Beseitigung der optisch meist wenig ansprechenden Flecken gibt es eine spezielle Dispersionsfarbe, die extra für solche Probleme entwickelt wurde. Das Streichen mit herkömmlichen Wandfarben verspricht nämlich meist nur eine kurzfristige Überdeckung, die Flecken schlagen einfach mit der Zeit wieder durch die neue Farbschicht hindurch.
Seltener sind sie auf Fliesen oder in deren Fugen anzutreffen - hier Hilft ein Griff in den Küchenschrank: Essig, Zitronensaft oder auch Backpulver gelten als Hausmittel bei der Fleckenentfernung. Allerdings sollte nie vergessen werden, dass Stockflecken zuallererst ein schlechtes Zeichen sind und zunächst deren Ursache bekämpft werden sollte, bevor es ihnen an den Kragen geht.